tierpark

Nichts.

Not sure about that coat.

und dann hörte man erstmal lange nichts und böse Zungen meinten schon, das wärs dann wohl gewesen. Die Einträge wurden kürzer und flüchtiger, die Rechtschreibfehler häuften sich (das war nie ein gutes Zeichen), die Geschichten schien er bald mal Frau Rosmarie Heinermüller (die dem "legendären geneigten Leser aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert" schon bekannt ist) abzulauschen, bald mal aus dieser oder jener Bibliothek zusammenzuklauben, bald mal schien er einfach einige Seiten zurückzublättern und sich dann an einer Variation eines dort schon ausgeschöpften Themas zu versuchen; das hörte im Übrigen sich dann jeweils ungefähr so an: "Es regnete fürchterlich, aber dank meinem wohlig abgetragenen Filzhut blieb mein schöner Kopf trocken, und ich erreichte trockenen Fusses ein schönes, sauberes, trockenes Café. Ich legte meinen abgetragenen triefnassen Filzhut auf die in solchen schönen sauberen trockenen Cafés dafür vorgesehene Ablage, zwinkerte der Bedienung zu, die im Übrigen recht hübsch war, suchte mir umständlich einen schönen, sauberen, trockenen Platz nahe dem Fenster aus (damit ich sehen konnte, ob nicht vielleicht L. vorbeiginge, welche vor einiger Zeit in dieses Quartier, in welches ich mich selten (viel zu selten!) verirrte, gezogen war). Bestellte mir dann (etwas affektiert) einen Café au lait, fand endlich mein Notizbuch in meiner linken Tasche, rollte mir mit klauben Fingern eine Zigarette, schlug das Buch auf (ein schönes schwarzes Buch mit Wachseinband, wie sie sie heute nicht mehr fabrizieren) und fing an zu schreiben (ich hatte dabei schon das schwarzweisse Autorenphoto vor Augen, welches auf der hinteren Umschlagseite aufgedruckt wäre und auf welchem ich tiefsinnig in die Ferne blicken würde)." Mehr können wir im Moment auch nicht sagen.

Kein und Nichts.

Ich habe mal einen Text geschrieben darüber, wie ich eines Morgens aufwachte und der Boden weg war. Ich fand das damals eine gute Idee. Das begann dann so: "Ich liege im Bett und schaue zu, wie die letzten gräulichen Blätter von den letzten gräulichen Ästen der vor dem Fenster stehenden Bäumen fallen." Tatsächlich sind eines Winternachts unter der Schneelast ziemlich viele Äste von von jenen Bäumen abgebrochen, einer einem meiner damaligen Mitbewohner auf den Kopf. Insofern war die Rede von den 'letzten Ästen' gar nicht so verkehrt, wie ein letzter gräulicher Literaturkritiker bemerkte. Die Blätter, schrieb ich, fielen von den Ästen. "Einer nach dem anderen, mitgezogen vom forschen Wind, welcher wutschnaubend an den Bäumen rüttelte wie weiland ... [hier sollte ein guter Vergleich hin, doch mir fiel keiner ein] und durch das offene Fenster hindurch meine Papiere durcheinanderwirbelte."
Es ging dann ziemlich melodramatisch weiter: "Ich weiss nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so traurig bin, Ein Mädchen aus uralten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn, wohin sie fallen. Es gibt keinen Boden. Eines Morgens war er einfach weg. Ich habe damals beschlossen, dieses Zimmer nicht mehr zu verlassen. Ich mag das bläuliche Licht im Winter, Sommers die wohltuende Grüne, im Herbst die leichte Melancholie."

Ein anderes mal hatte ich die Idee, dass es die Menschen sein könnten, die einfach weg wären, also schrieb ich folgende Geschichte (zum Glück hier nur in Auszügen): "Ich habe niemanden angetroffen, obwohl ich beinahe eine Stunde draussen war, also bin ich wieder nach Hause. Ich habe mich schwach gefühlt, also bin in ein Lebensmittelgeschäft reingegangen. Ich traf auch dort niemand an, also begann ich wahllos Packungen aufzureissen und Reis und Mehl und Früchte und Wein und Schokolade in mich hineinzustopfen. Ich habe einen Karabiner unter dem Bett, also werde ich ihn mir umschnallen. Vielleicht hat es Wölfe. Es hat immer Wölfe, wo es keine Menschen hat. [Aha]" Die Geschichte hies übrigens: Wolfgang. (Einige Jahre später, dieses oder letztes, schrieb dann ein österreichischer Autor, dessen Namen mir leider gerade entfallen ist, ein rundum gelobtes Buch über eben jenes Szenario.) Ebenso melodramatisch dann gegen Ende hin: "Meine Aufzeichnungen werden eines Tages abbrechen, und ich mit ihnen. Ich habe zu beten begonnen. Was gibt es sonst zu tun?" Meine damalige Mitbewohnerin meinte ganz zurecht, dass sei alles ziemlich grob klischiert. Ich denke, ich lasse diese Rückschau nun abbrechen. Was gibt es sonst zu tun?

Nichts.

Auch heute ohne Beitrag.

on the same morning, or a couple of days later, on the terrace.

Du bist nicht angemeldet.

oh, they don't go to sleep, quelle idée.

Discontinued
nämlich ist ab Mai 2010 hochzusammengesetzt abgeschlossen...
hochzusammengesetzt - 14. Sep, 20:37
So, so. Wieder heimlich...
So, so. Wieder heimlich am Schreiben.
nuss - 25. Mai, 13:39
Eine thierisch und ekelhaft...
Während Otto Brodt sich noch immer in sein Studierzimmer...
hochzusammengesetzt - 23. Mai, 19:21
zum Tag der Arbeit
Brutal ist das, sagte er mit Nachdruck, total abartig...
hochzusammengesetzt - 24. Aug, 00:35

dostoevski liked it with raspberry syrup.

reconstruct the deepest past.

 

stop saying 'the player'. it is either you or me.

Online seit 6306 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 14. Sep, 20:37

firmly outlined with the point of a stick.

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