Kaspar Jürgens in einer vertraulichen Notiz an Karl Klumpfuss, welche er diesem an der jährlichen Tagung eines berühmten geheimen Literaturzirkels zusteckte. Die Notiz im Übrigen war schmuddelig und voller Druckfehler. Alles
sic im Folgenden:
"Bietet ihre Freundschft mir jegwelche Vorteile bezüglich finanziellem oder kulturellem Kapital? Denn wie ich hörte sind sie als Schriftsteller verkannt, stellen jungen Frauen her und sind doch eigentlich schon tot".
Es war jene selbe Tagung übrigens, an welchem es zum bekannten Eklat kam zwischen Karl Klumpfuss und Babette Barfuss; wobei ersterer, wie zahlreichen Tagebucheinträgen zu entnehmen ist, den Grund dafür (welcher Literaturwissenschaftler inzwischen überzeugend dargelegt haben) nie wirklich verstand und an jenem Sonntagabend ziemlich frustriert in seinen fleckigem
Opel davonbrauste. Schon wieder eine vielversprechende Gelegenheit verspielt. Zuerst dieser ominösen Brief dieses jungen Schnösels, der ihn für tot hielt. Dann diese ominöse Auseinandersetzung wegen den Nachnamen, oder war es wegen den jungen Frauen, oder doch weil er schon tot war? Er wusste es einfach nicht. Kaspar Jürgens nun rechts am überholen in seinem Ford Mustang (ebd.), frenetisch am Winken, die kleine grüne Dufttanne wild flatternd im Fahrtwind. Naja, ich wollte ohnehin in die Autobahnraststätte, deswegen auch das langsame Tempo. Über Autobahnraststätten schrieb, wenn ich mich recht entsinne, Ottfried von Herrfried folgende Zeilen, die ich jetzt lautstark rezitieren werde. Da hinten, ist das nicht Babette an der Tanksäule? Ich werde jetzt einfach vorbeikurven. Ob wohl hier die ganze Tagung sich versammelt? Obwohl einige Kilometer später dieses malerische Dörfchen, wo "Heinz und Regula doch immer in Urlaub fahren". Im Schnellrestaurant dann zwei Musiker in lautstarkem Frenglish. Unterhaltung.