Not sure about that coat.
und dann hörte man erstmal lange nichts und böse Zungen meinten schon, das wärs dann wohl gewesen. Die Einträge wurden kürzer und flüchtiger, die Rechtschreibfehler häuften sich (das war nie ein gutes Zeichen), die Geschichten schien er bald mal Frau Rosmarie Heinermüller (die dem "legendären geneigten Leser aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert" schon bekannt ist) abzulauschen, bald mal aus dieser oder jener Bibliothek zusammenzuklauben, bald mal schien er einfach einige Seiten zurückzublättern und sich dann an einer Variation eines dort schon ausgeschöpften Themas zu versuchen; das hörte im Übrigen sich dann jeweils ungefähr so an: "Es regnete fürchterlich, aber dank meinem wohlig abgetragenen Filzhut blieb mein schöner Kopf trocken, und ich erreichte trockenen Fusses ein schönes, sauberes, trockenes Café. Ich legte meinen abgetragenen triefnassen Filzhut auf die in solchen schönen sauberen trockenen Cafés dafür vorgesehene Ablage, zwinkerte der Bedienung zu, die im Übrigen recht hübsch war, suchte mir umständlich einen schönen, sauberen, trockenen Platz nahe dem Fenster aus (damit ich sehen konnte, ob nicht vielleicht L. vorbeiginge, welche vor einiger Zeit in dieses Quartier, in welches ich mich selten (viel zu selten!) verirrte, gezogen war). Bestellte mir dann (etwas affektiert) einen Café au lait, fand endlich mein Notizbuch in meiner linken Tasche, rollte mir mit klauben Fingern eine Zigarette, schlug das Buch auf (ein schönes schwarzes Buch mit Wachseinband, wie sie sie heute nicht mehr fabrizieren) und fing an zu schreiben (ich hatte dabei schon das schwarzweisse Autorenphoto vor Augen, welches auf der hinteren Umschlagseite aufgedruckt wäre und auf welchem ich tiefsinnig in die Ferne blicken würde)." Mehr können wir im Moment auch nicht sagen.
hochzusammengesetzt - 12. Aug, 23:26