tierpark

Das Erlebnis.

Mir war immer schon der Begriff wichtiger als das Erlebnis, bekannte Klumpfuss ein. Ich glaube, begann er auszuführen, das hat damit zutun, dass meine Eltern zuviel zu mir sprachen. Ich lief ich der Welt herum und freute mich, hier nun den ‚Baum’ zu entdecken und hier den ‚Freund’. Dass ich dann zu lesen begann, verschlimmerte die Sache.

Eine bekannte Schriftstellerin, warf da Edgar ein, hat letzthin in einem angesehenen Magazin behauptet, man müsse mindestens 500 Bücher pro Jahr lesen, um wirklich als ‚Leser’ zu gelten. „Zwei pro Tag liegen doch bei einem normalen Leben durchaus drin. Man muss z.B. nicht immer ausschlafen, oder einkaufen gehen, oder abends ausgehen. Man könnte zum Beispiel auch den ganzen Tag auf dem Sofa rumflätzen.“

Dessen ungeachtet fuhr Klumpfuss fort zu erzählen, er habe z.B. erst im hohen Alter, nämlich vorgestern, realisiert: das ist es, was man 'Sodbrennen' nennt. Ich hätte es vorher, fuhr er verschmitzt fort, auch gar nicht beschreiben können, was man leider normalerweise von mir erwartet, da ich doch Literat sei. Das Singuläre sei der genuine Lokus der Poesie, habe zum Beispiel letzthin einer der Kritiker hingeschmiert, Klümpfüss hingegen so allgemein wie ein Hundertmarkschein. Alle Qualitäten, schrieb er, seien auf Quantität reduziert, dabei sei doch die schöne Literatur der einzige Lokus, wo Schöngeister wie ihrereiner sich von der materiellen Ödnis der, äh, kapitalgeilen Gegenwart erhölen könnten. Er solle zum Beispiel einmal in Gottes schönen Natur rumgehen und Bienen und Blumen beobachten, fernab von Stereotypen und anderer lauter Musik, die seit Elektrizität und salonfähiger Eklektizität ihrer echten Wahrheit verlustig gegangen sei.

Dies alles führte dann dazu, sagte Klumpfuss, den Kritiker mit der Hand beiseitewischend, dass ich regelmässig enttäuscht war, wenn ich Städte besuchte und nur ordinäre Strassen vorfand, die in Paris aus unerfindlichen Gründen immer nach Urin rochen. Ebenso erging es mir, als ich das erste Mal ins Theater gehen durfte, nachdem ich drei fiebrige Jahre vorher die Aushänge studiert hatte, Mittwochs jeweils, wenn das neue Wochenprogramm rauskam, noch vor der Schule zur Anschlagsäule lief und dann in der Mathematikstunde von Monsieur X von der Schauspielerin Mademoiselle Y träumte statt etwas fürs Leben zu lernen. Ich war masslos enttäuscht und im Anschluss daran ein halbes Jahr krank vor Kummer ob der Wirklichkeit. Ich glaube auch Bob Dylan sang einmal ein Lied davon.

on the same morning, or a couple of days later, on the terrace.

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oh, they don't go to sleep, quelle idée.

Discontinued
nämlich ist ab Mai 2010 hochzusammengesetzt abgeschlossen...
hochzusammengesetzt - 14. Sep, 20:37
So, so. Wieder heimlich...
So, so. Wieder heimlich am Schreiben.
nuss - 25. Mai, 13:39
Eine thierisch und ekelhaft...
Während Otto Brodt sich noch immer in sein Studierzimmer...
hochzusammengesetzt - 23. Mai, 19:21
zum Tag der Arbeit
Brutal ist das, sagte er mit Nachdruck, total abartig...
hochzusammengesetzt - 24. Aug, 00:35

dostoevski liked it with raspberry syrup.

reconstruct the deepest past.

 

stop saying 'the player'. it is either you or me.

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Zuletzt aktualisiert: 14. Sep, 20:37

firmly outlined with the point of a stick.

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