Passivkonstruktionen machen depressiv.
Die Pirahã, ein kitzelkleines Völklein irgendwo im Urwald, "lachen und lächeln am meisten von allen untersuchten Völkern; Depression und Suizid kommen nicht vor. Sie wünschen sich nicht, mehr zu besitzen oder anders zu leben. Sie haben keine Zukunftsträume und jammern nicht über die Vergangenheit" (so Der Bund vom 15. April).
Das bemerkenswerte Glück dieser guten Leute wird zurückgeführt auf ein schönes Prinzip namens "Immediacy of Experience", welches in einen griffigen Slogan fassen soll, dass sie immer nur im Augenblick leben und sich um vorher, nachher, anderswo und jenseits nicht kümmern.
Das führt zum Beispiel dazu, dass sie für Jesus nicht im geringsten erwärmen können.
Pirahã: "Hast du ihn gesehen, welche Hautfarbe hat er, wie gross ist er?"
Forscher: "Weder ich noch andere haben ihn gesehen."
Pirahã: "Also niemand, den du kennst, hat ihn gesehen? Warum erzählst du uns dann von ihm? Wir würden nie über etwas sprechen, wofür wie keine Beweise haben."
Aber das nur nebenbei.
Das schöne Prinzip manifestiert sich nämlich gar nicht primär in ihrem Unverständnis der Wahren Lehre gegenüber (so tragisch dies natürlich auch ist), sondern in ihrer Sprache, nämlich darin, dass sie "keine Passivkonstruktionen, keine Nebensätze und keine Koordinationen" haben.
Der Zusammenhang ist offensichtlich und sonnenklar und wird von jedem vernünftigen Menschen problemlos eingesehen werden: Wenn man nicht sagen kann, dass man mehr hatte als man hat, kann man es nicht denken und also ist zum Beispiel ein Kurssturz an der Börse für einem nichts.
Der Historiker Dr. Manfred Gohbels, ein freundlicher alter Deutschamerikaner mit markanter Nase, wässerigen Augen und leicht abgehackter Diktion, ist auf jeden Fall ob diesen Einsichten (so konnte man tags darauf in einer anderen Zeitung lesen) hellauf begeistert: "Endlich empirische Belege für meine These, dass wir den Krieg verloren haben, weil unsere Schulmeister es versäumten, den strammen Burschen auch Grammatik beizubringen. Was nützten uns strohblondes Haar und stramme Waden ohne Plusquamperfekt? Wer glücklich ist, kämpft nicht gut! Wir haben versagt, weil wir das uns von unseren Altvorderen überlieferte Potential der deutschen Sprache – im Übrigen die einzige Sprache neben dem Altgriechischen, welches dieses Potential in sich birgt – nicht genügend nützten."
Das bemerkenswerte Glück dieser guten Leute wird zurückgeführt auf ein schönes Prinzip namens "Immediacy of Experience", welches in einen griffigen Slogan fassen soll, dass sie immer nur im Augenblick leben und sich um vorher, nachher, anderswo und jenseits nicht kümmern.
Das führt zum Beispiel dazu, dass sie für Jesus nicht im geringsten erwärmen können.
Pirahã: "Hast du ihn gesehen, welche Hautfarbe hat er, wie gross ist er?"
Forscher: "Weder ich noch andere haben ihn gesehen."
Pirahã: "Also niemand, den du kennst, hat ihn gesehen? Warum erzählst du uns dann von ihm? Wir würden nie über etwas sprechen, wofür wie keine Beweise haben."
Aber das nur nebenbei.
Das schöne Prinzip manifestiert sich nämlich gar nicht primär in ihrem Unverständnis der Wahren Lehre gegenüber (so tragisch dies natürlich auch ist), sondern in ihrer Sprache, nämlich darin, dass sie "keine Passivkonstruktionen, keine Nebensätze und keine Koordinationen" haben.
Der Zusammenhang ist offensichtlich und sonnenklar und wird von jedem vernünftigen Menschen problemlos eingesehen werden: Wenn man nicht sagen kann, dass man mehr hatte als man hat, kann man es nicht denken und also ist zum Beispiel ein Kurssturz an der Börse für einem nichts.
Der Historiker Dr. Manfred Gohbels, ein freundlicher alter Deutschamerikaner mit markanter Nase, wässerigen Augen und leicht abgehackter Diktion, ist auf jeden Fall ob diesen Einsichten (so konnte man tags darauf in einer anderen Zeitung lesen) hellauf begeistert: "Endlich empirische Belege für meine These, dass wir den Krieg verloren haben, weil unsere Schulmeister es versäumten, den strammen Burschen auch Grammatik beizubringen. Was nützten uns strohblondes Haar und stramme Waden ohne Plusquamperfekt? Wer glücklich ist, kämpft nicht gut! Wir haben versagt, weil wir das uns von unseren Altvorderen überlieferte Potential der deutschen Sprache – im Übrigen die einzige Sprache neben dem Altgriechischen, welches dieses Potential in sich birgt – nicht genügend nützten."
hochzusammengesetzt - 17. Apr, 13:31