Frau Heinermüller dementiert. Nastassja diskutiert.
Ironie und Demenz Dementierungen.
Auch heute ohne Bild.
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Frau Heinermüller, die allseits beliebte und bekannte Frau am Kiosk, hier schon tausend Mal erwähnt und dennoch nur selten beachtet, streitet vehement ab, irgendetwas mit Theater zu tun zu haben. Ich bin echt, sagt sie und reicht mir einen Kaffee, und wissen sie was, fährt sie fort, auch meine Kinder sind echt, und mein Mann, der ist auch echt. Wir lachen zusammen über das Fernsehprogramm, das ist immer glatt und nett; sagen sie mal, machen sie das auch? bestimmt machen sie das auch. Man macht das ja.
Eine authentische Kuh sei die, sagte später am Abend Nastassja, irgendwie schon erhitzt vom Diskutieren. Authentisch ist auch nur künstlich, sagt sie; genauso zum Beispiel hier. Jetzt lachen alle.
Aber das interessiert jetzt eigentlich gar nicht, vielmehr die Frage: Ist eigentlich heutzutage alles dumm, damit man sich gescheit fühlt, und sich darin suhlen kann, darüber zu stehen? Verwurstet diese habitualisierte Art und Weise der Rezeption nach und nach alles zu Belanglosigkeiten, über die man geistig träge lacht oder flucht. Die intellektuelle Form dieser Trägheit, sagt Nastassja, heisst Ironie; darüber müssen wir unbedingt noch reden.
(Ich liebe Ironie, jauchzt am Nebentisch Mandy oder Michelle. Mein Freund ist immer so herrlich ironisch, ich komm mir dagegen richtig dämlich vor.)
Auch heute ohne Bild.
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Frau Heinermüller, die allseits beliebte und bekannte Frau am Kiosk, hier schon tausend Mal erwähnt und dennoch nur selten beachtet, streitet vehement ab, irgendetwas mit Theater zu tun zu haben. Ich bin echt, sagt sie und reicht mir einen Kaffee, und wissen sie was, fährt sie fort, auch meine Kinder sind echt, und mein Mann, der ist auch echt. Wir lachen zusammen über das Fernsehprogramm, das ist immer glatt und nett; sagen sie mal, machen sie das auch? bestimmt machen sie das auch. Man macht das ja.
Eine authentische Kuh sei die, sagte später am Abend Nastassja, irgendwie schon erhitzt vom Diskutieren. Authentisch ist auch nur künstlich, sagt sie; genauso zum Beispiel hier. Jetzt lachen alle.
Aber das interessiert jetzt eigentlich gar nicht, vielmehr die Frage: Ist eigentlich heutzutage alles dumm, damit man sich gescheit fühlt, und sich darin suhlen kann, darüber zu stehen? Verwurstet diese habitualisierte Art und Weise der Rezeption nach und nach alles zu Belanglosigkeiten, über die man geistig träge lacht oder flucht. Die intellektuelle Form dieser Trägheit, sagt Nastassja, heisst Ironie; darüber müssen wir unbedingt noch reden.
(Ich liebe Ironie, jauchzt am Nebentisch Mandy oder Michelle. Mein Freund ist immer so herrlich ironisch, ich komm mir dagegen richtig dämlich vor.)
hochzusammengesetzt - 29. Apr, 22:42