tierpark

The Man Versus the State.

Das ist nun wirklich das Ende, denkst du.
Draussen rauscht der Verkehr, ab und an ein Lachen und Fetzen eines Gesprächs von der Strasse. Es ist Freitag und die Menschen erfreuen sich an einem der vermutlichen letzen warmen Wochenenden.
Es ist verflucht kalt. Die Heizung rauscht und stöhnt, aber vielleicht sind es die Nachbarn, vielleicht bist du es? Nein, du liegst auf dem staubigen Boden und das orange Strassenlampenlicht erhellt den Raum. Natürlich wäre es gut gewesen, du hättest noch mit ihr gesprochen.
Hinter einer matten Scheibe. Nichts wirklich, weder Ekel noch Lust. Nur etwas trocken im Mund. Und das grosse dumme matte Tier. Dickes warmes Blut. Die Bilder brennen sich ein; Bilderflimmern, bis in die Träume hinein. Ritualisierte Selbstvorwürfe, vielleicht ein letzter hoffnungsloser Versuch, es doch noch in die Wirklichkeit zu bringen, so dass man es ernstnehmen kann. Doch was man alleine hat, hat man vielleicht gar nicht, es ist nie ganz sicher. Vielleicht öffnet jemand die Türe? Angst vor Menschen. Allein im Zimmer, am liebsten nie raus.
Das leise Surren einer Sony Handycam holt dich in die Wirklichkeit zurück. Du wirst gefilmt. Du hast es selbst so eingerichtet, streaming video wie man das heute selbst beim Geschlechtsverkehr macht, um sich dann zu posten in obskuren Blogs. Die Nacht in Paris war nur der Anfang. Mit Google Earth kann man auch nackte Menschen suchen, wie sie auf Hausdächern rumliegen.
Der Wirklichkeit, denkst du, muss man sich immer versichern durch eine Kamera. Die Kamera als das Andere, welches dich konstituiert. Was in einem langen historischen Prozess in den Kopf hineingedrängt wurde, bricht nun wieder hervor; die internalisierte Selbstbeobachtung weicht der technischen Selbstüberwachung.
Etwas Kleines, Hartes, in sich Zurückgezogenes, ein äusserliches Abbild des Geistes, der im hintersten Winkel des Kopfes sitzt.
Der Mund wächst zu, wenn man lange nicht spricht, davon bist du überzeugt. Deshalb die Kamera. Dann bist du nicht allein.
Anstrengung, sich zu fokusieren. Gesprächsverhalten unsicher. Nur das schon Bekannte kann man noch formen. Das geht noch, immerhin das noch. Klein und hart, beruhigt sich erst bei gutem Zureden und Absenz von Menschen. Da nützt auch die Türe nichts, wenn man Stimmen hört. Mattglastüren noch unerträglicher. Johlen oder Rütteln an der Türe. Man vergisst es besser gleich, kann sich vielleicht noch nach Hause retten, wo endlich Erlösung. Und scheint dann so einfach.

on the same morning, or a couple of days later, on the terrace.

Du bist nicht angemeldet.

oh, they don't go to sleep, quelle idée.

Discontinued
nämlich ist ab Mai 2010 hochzusammengesetzt abgeschlossen...
hochzusammengesetzt - 14. Sep, 20:37
So, so. Wieder heimlich...
So, so. Wieder heimlich am Schreiben.
nuss - 25. Mai, 13:39
Eine thierisch und ekelhaft...
Während Otto Brodt sich noch immer in sein Studierzimmer...
hochzusammengesetzt - 23. Mai, 19:21
zum Tag der Arbeit
Brutal ist das, sagte er mit Nachdruck, total abartig...
hochzusammengesetzt - 24. Aug, 00:35

dostoevski liked it with raspberry syrup.

reconstruct the deepest past.

 

stop saying 'the player'. it is either you or me.

Online seit 6320 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 14. Sep, 20:37

firmly outlined with the point of a stick.

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